In meinem schlauen Büchlein steht, folgendes:
Wenn Antoni (17.Januar) die Luft ist klar,
gibt es ein recht trocknes Jahr.
Da wir gestern an der Elbe spazieren waren und richtig weit über das Land schauen konnten, könnte das passen.
Ich bin mir nicht sicher, nicht ob ich mich über ein trockenes Jahr freuen soll. Da muss man im Garten häufig gießen, die Waldbrandwarnstufe steigt und im Frühjahr brauchen wir doch eigentlich Regen. Vielleicht lese ich doch lieber etwas weiter.
Bevor ich das tue, fällt mir auf, dass ich gar nicht weiß, wer der heilige Antonius ist. Also muss ich erst einmal Google danach befragen. Dort gibt es etliche Einträge zu einem heiligen Antonius von Padua. Der hat aber im Sommer Namenstag. Das kann ich meiner sein, der das Wetter am 17. Januar voraussagt. Trotzdem lese ich weiter, weil ich die Antonius-Geschichten irgendwie interessant finde.
Es gibt sogar eine Internetseite, auf der man aufgefordert wird, dem Antonius sein Anliegen zu schicken. Dort wird man angehalten: „Schreibe und schicke dem heiligen Antonius dein Anliegen. Dieses wird der Gemeinschaft der Brüder der Basilika des heiligen Antonius anvertraut. Die Brüder legen es auf das Grab des heiligen Antonius.“ (Quelle: http://www.carosantantonio.it)
Ich weiß allerdings wirklich nicht, mit welchem Anliegen ich einen Heiligen im fernen Italien behelligen soll. Stattdessen finde ich eine viel praktischere Anwendung. Denn dieser Antonius kann etwas, was ich echt gut gebrauchen kann. „Der heiligen Antonius ist in der ganzen Welt auch als der Heilige bekannt, der Verlorenes wiederfindet: die alltäglichen Dinge, mehr oder weniger wichtige Dokumente, aber auch den Glauben.“ (Quelle: http://www.carosantantonio.it)
Verlorene Dinge wiederfinden? Das ist toll! Den kann man ja echt gut gebrauchen. Ich hab es ja sonst tatsächlich nicht so mit den christlichen Heiligen, aber da wollen wir mal tolerant sein. Ich hab gleich mal eine Aufgabe für ihn.
Wo hab ich denn nur die verflixten neuen Kontokarten hin gepackt? Ich habe nämlich festgestellt, dass meine alten 12/15 abgelaufen sind. Wenn ich mir demnächst Geld von der Bank holen will, dann brauche ich die aktuellen Exemplare. Also lieber heiliger Antonius ...
Und außerdem habe ich wohl auch noch total meine Konzentration verloren. Ich wollte ja eigentlich etwas über Bauernregeln schreiben. Und nun bin ich bei den verschwundenen Kontokarten.
Also mal ehrlich, der gute Antonius hat bei mir eine ganze Menge zu tun.
Moretto da Brescia, eigentl. Alessandro Bonvicino; 1498-1554. "Der Heilige Antonius von Padua", 1530. Öl auf Leinwand. Museo d'Arte Antica, Pinacoteca,
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