18.1.12

Die Natur und der Naturschutz


Gleich vorneweg: Naturschutz ist wichtig. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Aber manchmal habe ich so das Gefühl, dass man sich nur einen „grünen Mantel“ umhängen braucht, um seine Ideen zu verwirklichen.
Ich wohne hier sozusagen im Naherholungsgebiet der Stadt. Als meine Eltern damals Anfang der 80er Jahr hier herzogen, war der Wald noch relativ im Urzustand. Nur unsere Gärten und Baumschulflächen waren wegen des Wildverbisses eingezäunt. Und Wild gab es hier genug. Die Rehe konnte man vom Schlafstubenfenster aus beobachten.


Inzwischen gibt es hier eine Naturschutzstation, die unter der Leitung der „Schutzgemeinschaft Deutscher Wald“ betrieben wird. Die haben ganz viel eingezäunt. Mit Stacheldraht obendrauf. Eigentlich besteht unser Wald hier aus Bäumen, die ja nach oben wachsen, und Büschen, die das Unterholz bilden. Auf dem Gelände der Naturschützer gibt es kein Unterholz mehr. Das ist schön aufgeräumt. Dummerweise haben die Vögel jetzt keine Plätze mehr zum Nisten. Mindestens einmal im Jahr, so in den ersten Monaten; ziehen die Leute dann los um die Waldkanten zu bereinigen. Natürlich ist es wichtig, dort wo viele Spaziergänger unterwegs sind, eine entsprechende Verkehrssicherung durchzuführen. Das heißt: Trockene Äste über den Wegen, die jemanden auf den Kopf fallen könnten, müssen entfernt werden. Das sehe ich voll kommen ein. Aber das die Waldkante nach solchen Aktionen dann auch noch aussieht als wäre sie eine ordentliche deutsche hecke, das geht mir doch ein bisschen zu weit. Ich wage zu behaupten: Alex L. Shigo würde sich im Grabe herumdrehen und die Gebrüder Wäldchen sich die Haare raufen, wenn sie das sehen könnten. Zum Glück schafft der Wald es, seinen scharf geschnittenen Rand im Laufe eines Jahres doch etwas abzurunden. Siehe doch mal unter http://derwaldrand.blogspot.com/2010/08/we-love-to-entertain-you.html. Bis dann die nächste Aktion droht. 
 
Was mich aber die ganze Zeit richtig stört, ist, dass gerade die Leute, die für den Naturschutz arbeiten sollten (auch wenn es nur sogenannte Maßnahmen sind), einfach alles mit dem Auto erledigen und auch überall parken. Die Stadt hat hier vor einiger Zeit große Parkplatzflächen angelegt. Aber manche Menschen müssen halt mit dem Auto noch direkt zwischen die Bäume fahren, um es dort abzustellen. Ja keinen Meter zu weit laufen - ganz egal was mit dem Waldboden wird. Dass passt wirklich gut zum Naturschutz, finde ich.

Da bleibt mir als Abschluss nur ein Gedicht:
 
Ich bin der Wald, ich bin uralt
Ich hege den Hirsch, ich hege das Reh,
Ich schütz euch vor Kälte
Ich schütz euch vor Schnee
Ich wehre dem Frost, ich wahre die Quelle
Ich hüte die Scholle, ich bin immer zur Stelle
Ich bau Euch das Haus, ich heiz Euch den Herd
Darum Ihr Menschen, haltet mich wert.

 

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