7.1.12

50 Prozent sind auch nur eine halbe Chance

Da ich meine Hühner nicht schlachte, bin ich auch nicht unbedingt darauf erpicht eigenen Hühnernachwuchs aufzuziehen. Ab und zu schafft es doch mal ein Huhn, mit steter Beharrlichkeit, sich meinen Vorstellungen zu diesem Thema zu wiedersetzen. So auch im letzten Jahr. Nach 14 Tagen Kampf mit Braunie habe ich es aufgegeben. Dann soll sie eben brüten, wenn sie unbedingt will.
So habe ich denn meinen Frieden mit ihrer Entscheidung sich fortpflanzen zu wollen, gemacht und habe sie brüten lassen. Auf 5 Plasteeiern und einen einzigem echten Ei. Sollte sie doch sehen, was sie davon hat. Zumindest war mein Hintergedanke das bei einem Ei die Chance, dass es wieder ein Huhn wird, bei 50 Prozent lag. Einen Hahn wollte ich nämlich auf keinen Fall. Zwei Hähne auf einem Hof sind eine Katastrophe. Nur Zank und Streit und Stress ohne Ende. Die alten Machos schaffen es nämlich nicht, sich gütig zu einigen. Und überhaupt – ich wollte doch für meinen lieben Julio keine Konkurrenz heranzüchten.

Aber es kam, wie es kommen musste. Das Küken schlüpfte. Die Glucke hat es gut verteidigt und auch groß bekommen. Und es wuchs und gedieh prächtig. Irgendwann bin ich stutzig geworden, denn es wuchs und wuchs. Und vor einiger Zeit musste ich dann der bitteren Wahrheit ins Auge sehen. Mein Küki, auf das ich so stolz gewesen war, ist ein Hahn.
Inzwischen hat der Stress auf dem Hühnerhof schon angefangen. Noch hält es sich in Grenzen – aber Küki, der jetzt Heinrich heißt, weil eigentlich alle unsere Hähne so heißen, außer Julio – aber das ist eine andere Geschichte, wächst immer noch. Ich habe schon beim Tierarzt Bescheid gesagt, auf facebook gepostet und einen Aushang am real gemacht. Küki braucht unbedingt ein neues Zuhause, bevor die Sache eskaliert. Ich hoffe es findet sich bald eine Lösung. Und für mich hat es sich mal wieder bewahrheitet: 50 Prozent sind auch nur eine halbe Chance.

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