Ich habe einen Ohrwurm. Zugegeben, einen ziemlich blöden
Ohrwurm. Den älteren Ossis wird das Schlagerduo Monika Hauff & Klaus-Dieter
Henkler vielleicht noch etwas sagen. Die hatten vor zig Jahren einmal einen Hit,
der folgende schöne Textzeile enthielt:
Auf die Bäume ihr Affen, der Wald wird gefegt, der Wald wird gefegt, der
Wald gefegt.
Auf die Bäume ihr Affen, der Wald wird gefegt, und nicht lange überlegt.
Auf die Bäume ihr Affen, der Wald wird gefegt, und nicht lange überlegt.
Quelle: http://www.songtextemania.com
Wieso spukt mir nun dieses seltsame Lied im Kopf herum?
Wenn man mit seinem Hund im Wald spazieren geht, dann trifft man andere Hundebesitzer. Wenn sich die Fellnasen verstehen, dann geht man oft ein Stück gemeinsam und unterhält sich.
Zuerst einmal über die Hunde. Dann aber auch oft noch über
den Wald und die Bäume. Zumindest wenn ich dabei bin (denn das ist ja eines
meiner Lieblingsthemen) Und dann noch über die Bäume und den Wald (Das ist
schon wieder so ein albernes Lied – stelle ich gerade fest.)
Bei uns hier gibt es jede Menge ABM-Stellen, die sich mit „Was-auch-immer“
im Wald beschäftigen. Nun herrscht bei vielen Menschen eine recht seltsame
Vorstellung wie WALD an sich, auszusehen hat. Darum fallen auch öfter mal
solche Sätze wie „die sollten doch hier lieber mal den Wald aufräumen!“
Jetzt mal Klartext: der Wald ist kein Garten!
Da gehören ein gesundes „Durcheinander“ an Holzarten genauso
dazu, wie tote Bäume. Weil das abgestorbene Holz (stehend und umgefallen!) ein
wichtiger Aspekt im Kreislauf des Walds ist sprechen Experten davon, dass 5 bis
10 % des lebenden Vorrats als Totholz nötig sind, damit sich das komplexe
Ökosystem gesund entwickeln kann.
„Sekundäre Höhlen- und Halbhöhlenbrüter wie z. B. Blaumeise, Kleiber, Star, Dohle, Hohltaube, Rauhfusskauz usw. profitieren von einem hohen Totholz- sowie Specht- und Faulhöhlenangebot. Aber nicht nur Vögel ziehen als Nachmieter in die Höhlen ein. Auch den Eichhörnchen, Siebenschläfern und Fledermäusen bieten die Höhlen wichtige Tages- und Winterquartiere. In Mitteleuropa leben ca. 1350 totholzbewohnende und holzabbauende Käferarten sowie etwa 1500 Großpilzarten in und am Totholz. Am Ende das Zersetzungsprozesses, durch Pilze und Insekten verursacht, werden die lange Zeit im Holz gebundenen Nährstoffe mineralisiert, dem Boden wieder zugeführt und von den wachsenden Pflanzen wieder aufgenommen. Das Vorhandensein solcher Biotopbäumen ist ein entscheidender Faktor für die Biodiversität (=Artenvielfalt) im Wald.“
Quelle: www.wald.de
Die Schweizer haben ein sehr interessantes Merkblatt zum
Thema Totholz herausgegeben:
Vielleicht taucht jetzt die Frage auf, wie das mit dem ach
so gefährlichen Borkenkäfer ist, wenn so viel totes Holz im Wald herum liegt.
Auch hier können die Schweizer mit ihrem Wissen eine Antwort
geben:
„Wenn das Holz hingegen schon länger tot ist, ist die Angst
unbegründet, denn die meisten Borkenkäferarten, darunter auch der gefürchtete
Buchdrucker, sind für Ihre Entwicklung auf frisches Holz angewiesen. Der
Buchdrucker (Ips typographus) besiedelt ausschließlich geschwächte lebende oder
frisch abgestorbene Nadelbäume, insbesondere die Fichte. Holz, das ein
bestimmtes Abbaustadium überschritten hat, ist für diesen Käfer nicht mehr
attraktiv (Abb. 2). Dies ist ungefähr nach ein bis zwei Jahren der Fall.“
Quelle: http://www.totholz.ch
Quelle: http://www.totholz.ch
Wer keine Lust mehr aufs Lesen hat, der kann sich das Ganze
auch mal Anhören: http://forstcast.waldradio.de/totholz/2554
Falls jetzt sich jemand genauer über den Wald, die Waldwirtschaft und "wo der Weg eigentlich hinführen" sollte informieren will, dem empfehle ich das Buch:
Waldwende Vom Försterwald zum Naturwald
von Wilhelm Bode und Martin von Hohnhorts
Bild- Quelle und Link:
Falls jetzt sich jemand genauer über den Wald, die Waldwirtschaft und "wo der Weg eigentlich hinführen" sollte informieren will, dem empfehle ich das Buch:
Waldwende Vom Försterwald zum Naturwald
von Wilhelm Bode und Martin von Hohnhorts
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