3.1.16

Warum ich Bambi nicht leiden kann



Zugegeben, die meisten Kinder lieben die Erzählung von Bambi und Klopfer. Sind ja auch irgendwie süß, die kleinen Knuddelfiguren. (Spätestes hier müsste klar sein, dass ich den Zeichentrickfilm und nicht den Medienpreis meine.)

Warum mag ich dann trotzdem die ganze Geschichte nicht? Disney hat bei dem Versuch das 1932 erschienene Buch des österreichischen Schriftstellers Felix Salten zu verfilmen, Millionen Kindern eine falsche Vorstellung vermittelt. Bambi ist ein Reh -  und sein Vater ist ein Hirsch. Was für ein Schwachsinn!

Sind wir mal ehrlich: Heutzutage wissen die Kinder ziemlich viel über Löwen, Tiger und Geparden. Die meisten von ihnen haben aber weder einen Fuchs, noch ein Reh oder geschweige denn einen Hirsch in freier Wildbahn gesehen.

Sie können es kaum glauben, dass ein erschreckter oder verärgerter Rehbock Töne von sich geben kann, die wie das Bellen eines Hundes klingen.

 Ich will gar nicht davon anfangen, dass selbst viele Erwachsenen alle Nadelbäume als Tannen bezeichnen. Mindestens einmal pro Jahr kann ich mich während des Weihnachtsbaumverkaufes nicht beherrschen und halte einen Vortrag über den Unterschied. Für alle noch einmal zum Mitschreiben: Die Zapfen der Tanne stehen nach oben. Man kann sie (im Guten) nicht sammeln, weil sie, sobald sie reif sind, zerbröseln. Übrig bleiben die sogenannten Spindeln. Dagegen kann man die Zapfen von diversen Kiefernarten, Fichten und Douglasien sehr gut vom Boden aufheben. 

Es gibt eine ganze Menge von seltsamen Vorstellungen über unseren Wald und seine Bewohner. 

Füchse ernähren sich hauptsächlich von Mäusen und sehr selten von Gänsen.  Sie sind übrigens hervorragende Kletterer und lassen sich von keinem Zaun aufhalten. 

Ein Uhu kann seinen Kopf nicht einmal  im Kreis um sich herum drehen. Er muss genau wie wir die Seiten wechseln. 

Raben und Krähen sind sehr kluge Tiere, die lernen und Werkzeuge gebrauchen können.

Ein Kleiber schafft es, ohne Anstrengung mit dem Kopf nach unten an einem Baumstamm herunter zu laufen.

Eine weggeworfene Glasscherbe kann tatsächlich einen Waldbrand auslösen. Sie wirkt im Falle eines Falles wie ein Brennglas – das solltet ihr im Sommer mal ausprobieren.  (Aber nicht im Wald!)

Die süßen Eichhörnchen ernähren sich nicht nur von Nüssen, sondern fressen auch Vogeleier und sogar kleine Vogelküken, denn sie sind Allesfresser. Sie mögen auch  Pilze, die für Menschen giftig sind, wie beispielsweise Fliegenpilze.

Wildschweine können nicht klettern, aber sie sind in der Lage mit ihrer Nase den härtesten Boden aufzuwühlen. Übrigens haben sie keinen Ringelschwanz.

Und zu guter Letzt noch einmal: Rehe sind Rehe und Hirsche sind Hirsche.
Bei denen ist der Unterschied ungefähr so groß wie zwischen Ziegen und Kühen. Ach und weil wir gerade beim Thema sind: Liebe Kinder, die braunen Kühe geben keine Kakaomilch!

Hier kommt mein Plädoyer für 2016!

Lasst mehr Wald in euer Leben!

Dort ist es so spannend. Die Luft riecht so gut. Die Geräusche sind so vielfältig. (Lasst die Kopfhörer zu Hause!) Selbst wenn ihr immer nur den einen Weg geht, er wird jedes Mal anders aussehen, wenn ihr ihn mit offenen Augen und Herzen beschreitet.  

Vielleicht kennt ihr noch den Song von Elektra: „Tritt ein in den Dom“. Bis auf die Stelle „den Dom haben Menschen errichtet“ passt dieses Lied auch gut auf den Wald.

Hier mal der Anfang(Quelle: http://www.songtexte.com/)

Tritt ein in den Dom, durch das herrliche Portal.
Tritt ein in den Dom.
Tritt ein in den Dom, alle verrückten Tage einmal.
Tritt ein in den Dom.
Tritt ein in deinen staubigen Schuh'n.
Tritt ein in den Dom.
Ohoh - tritt ein ... ein paar Minuten zu ruh'n.
Tritt ein in den Dom.
Tritt ein in den Dom, kleiner Mensch, tritt ein!
Hier umfängt dich die Stille, jede Pupille wird weiter.

Douglasienzapfen - hängend!

Tannenzapfen - stehend!




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